Podcast mit Kapitän Tidow

Über das Leben eines Kapitäns zur See

„Dann kommt einem die Entfernung gar nicht mehr so fern vor.“

(Kapitän Marc-Dominique Tidow)

Wer sich für den Job des Seefahrers entscheidet, nimmt in Kauf, seine Liebsten viele Monate nicht zu sehen. Ich kann das nachvollziehen, da ich selbst sechs Jahre lang bei AIDA Cruises auf den Schiffen beschäftigt war. Vor Kurzem habe ich im Podcast „Best of Prime Time Show“ mit Kapitän Marc-Dominique Tidow gesprochen. Als Familienvater ist es für ihn natürlich nicht einfach so lange von zu Hause weg zu sein. Aber dank der heutigen Technik und Möglichkeiten, ist es nicht mehr so schlimm wie es früher war. Denn, das Internet ist an Bord mittlerweile – dank dem Breitbanddienst Starlink – sehr schnell. Selbst Videotelefonie ist heutzutage ganz einfach möglich. Somit sehen sich Marc-Dominique und seine Familie so gut wie jeden Tag. Hinzu kommt die Möglichkeit der Mitreise. Crewmitglieder an Bord eines Kreuzfahrtschiffes (zumindest bei AIDA Cruises) können Familienmitglieder als Mitreise mitnehmen. Heißt: Für eine bestimmte Zeit darf die Mitreise auf der Kabine im Crewbereich nächtigen. So macht das auch Kapitän Tidow. Und trotzdem ist es jedes Mal nicht einfach, wenn seine Familie das Schiff wieder verlässt.

Wunsch zur See zu fahren schon in der Kindheit

Schon als Kind wusste Marc-Dominique Tidow, dass er später mal zur See fahren wollte. Als Lübecker war er in seinem Freundeskreis nicht der einzige, der diesen Gedanken hatte. Natürlich musste er dafür erstmal seine Schule fertig machen und studieren. Danach ging es dann mit den Offizierspositionen weiter bis hin zum Sicherheitsoffizier und in weiterer Folge zum Staff Kapitän. Eine Position, die es so nur in der Kreuzschifffahrt gibt. Um Kapitän zu werden, braucht es dann ein paar Jahre Einsatzzeit bevor die Reederei jemanden zum Kapitän ernennt. Für alle, die eine Offizierslaufbahn anstreben, ist das Ziel am Ende Kapitän zu werden. So war das auch bei Marc-Dominique Tidow. Das ausführliche Gespräch findet ihr hier.

Blick hinter die Kulissen des Interviews

Was war die große Kunst bei dem Interview? Das Wichtigste für mich ist immer, dass meine Gäste die Stars sind. Sie haben die Kompetenz und sie sollen bei dem gesamten Interview gut aussehen und sich gut anhören. Sie sollen sich wohlfühlen. Sie sind die Stars. Meine Aufgabe als Podcast-Host ist es, die Bühne zu bereiten und eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. So sehe ich das bei jedem meiner Interviews. Egal ob in Podcasts, im Radio/TV oder auf der Bühne. Die Herausforderung in dem Gespräch mit Marc-Dominique Tidow war, dass ich viele Fragen so gestellt habe, als ob ich noch nie etwas davon gehört hätte. Nachdem ich selbst sechs Jahre Crewmitglied an Bord war und schon unzählige Kapitäne interviewt habe, weiß ich schon ganz viel und würde ich so nicht fragen. Vor allem was ein Kapitän so macht, wie sein Tag abläuft und wofür er verantwortlich ist. Trotzdem war es mein Ziel das Interview aus Sicht des „Unwissenden“ zu führen. Natürlich gebe ich eigene Erfahrungen mit, das macht es menschlich. Aber ich finde, dass es nicht zu viel sein darf. Es kommt auf die richtige Dosis an.

Podcast Aufzeichnung aus technischer Sicht

Aus technischer Sicht gibt es bei einer Podcast Aufzeichnung mehrere Möglichkeiten. Das einfachste ist ein Tool zu nutzen wie Zencastr oder Riverside. Ich selbst nutze seit Jahren Zencastr und habe damit super Erfahrungen gemacht. Dazu öffne ich auf der Plattform, online einen virtuellen Raum. Per Link lade ich meinen Gast oder meine Gäste in den Raum ein. Wichtig ist, dass mein Gegenüber ein Notebook, Tablet oder Smartphone hat. Aktuell funktioniert das Tool mit dem Browser Google Chrome oder Microsoft Edge. Ein eingebautes Mikrofon ist bei den heutigen Devices Standard. Kamera benötige ich für die Podcast Aufzeichnung nicht, da ich nur Audio aufzeichne. Zencastr verfügt natürlich auch über eine Video Aufzeichnung. Das Tool zeichnet auf beiden Seiten die jeweilige Stimme auf und danach habe ich zwei Spuren, die ich unabhängig voneinander bearbeiten kann. Da es wie ein Gespräch klingen soll, lege ich die beiden Spuren im Multitrack (Adobe Audition) übereinander und mache einen Mixdown. Heraus kommt eine einzelne Stereo Spur, die ich bearbeiten und auf die Podcast Plattform hochladen kann, von wo sie auf die unterschiedlichen Kanäle (Spotify, Apple Podcast, Google Podcast) ausgestrahlt wird.

Alternativ – und so habe ich es mit Kapitän Tidow gemacht – gibt es die Möglichkeit per Video Call miteinander verbunden sein (oder per Handy- oder Festnetz), um sich gegenseitig zu verstehen. Dann allerdings muss auf beiden Seiten ein zweites Gerät mitlaufen. Das kann – wie bei mir – Adobe Audition sein, das mit meinem Mischpult und dem Mikrofon verbunden ist. Bei Kapitän Tidow ist ein zweites Smartphone mitgelaufen. Apple hat dazu die „Sprachmemo-App“ vorinstalliert. Andere Smartphones haben andere Recording-Funktionen oder Diktiergeräte-Apps. Danach hat mir Marc-Dominique die Spur per WhatsApp geschickt und ich habe sie im Multitrack über meine eigene Spur gelegt. Da wir zu unterschiedlichen Zeiten auf den Aufnahmeknopf gedrückt haben, musste ich nur darauf achten, dass es synchron läuft. Aber mit ein wenig hin- und herschieben klappt das sehr einfach.

Zusammengefasst lässt sich sagen. Es gibt mehrere Möglichkeiten ein Remote geführtes Interview so klingen zu lassen, als würde das Gespräch in einem Raum stattfinden. Für jemanden der sich gern mit Technik befasst ist es ein Leichtes. Für alle, die damit Berührungsängste haben, empfehle ich, sich jemanden zu holen, der sich damit auskennt. Falls also jemand einfach nur einen Podcast will, ohne sich mit der Technik auseinanderzusetzen, kann er sich jederzeit melden.

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Über Thorsten Jost

Als Redner, Autor, Moderator und Podcaster ist es Thorsten Josts Anliegen andere unterhaltsam zu inspirieren und zu begeistern. Andere durch Infotainment weiterentwickeln – das ist ihm wichtig. Persönlichkeitsentwicklung, Change, Neuausrichtung – es geht darum glücklich im Leben zu sein. Darüber spricht er in Podcasts, auf Bühnen oder in seinen Büchern.

Als Moderator bei AIDAradio und Host des Podcasts „Prime Time Show – Der Talk“, der Montag bis Freitag zwischen 18 und 19 Uhr auf AIDAradio (deutschlandweit über DAB+) ausgestrahlt wird, spricht er mit Menschen, die aus ihrem Leben erzählen und einzigartige Erfahrungen gesammelt haben. Daraus kann sich jeder etwas mitnehmen und für sich selbst nutzen.

Thorsten Jost ist seit über 20 Jahren Moderator. Los ging es beim lokalen Hörfunk in Oberbayern im Jahr 1999. Bereits während des Volontariats war er Moderator der Frühsendung und als rasender Reporter in ganz Bayern zu hören. 2013 hat er als Moderator bei AIDA Cruises angeheuert, wo er innerhalb eines Jahres die Karriereleiter nach oben geklettert ist und schließlich als Entertainment Manager gesamtverantwortlich für die Unterhaltung an Bord der AIDA Schiffe war. Nach seiner Zeit an Bord hat er seine Erfahrungen als Führungskraft in dem Buch „Alle in einem Boot – Was Führungskräfte von Seefahrern lernen können“ festgehalten. Mittlerweile ist nach seiner Coaching-Ausbildung zum Life- und Business Coach das zweite Buch „Eine Insel namens ICH“ erschienen.

Als professioneller Audio Content Creator bietet er Podcasts und Event Podcasts an, die eine Veranstaltung zu etwas Besonderem machen. Nicht nur für die Unterhaltung vor Ort, sondern auch was die nachhaltige Kommunikation angeht. Nähere Informationen gibt es hier.

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